Von "ein-ander" Lernen.

Im Bewusstsein, dass Schubladen (Stereotypen oder Zielgruppendenken) nur die Begrenztheit des Menschlichen Denk- bzw. Wahrnehmungsvermögen repräsentieren, bediene ich mich derselben, um Stärken und Schwächen der jeweilig vorherrschenden Denkmuster aufzuzeigen. Eine klare Abgrenzung der Positionen hilft beim Perspektivwechsel. Deshalb setze ich diese Methode gerne ein, um durch Überzeichnung und Überabgrenzung, die Wahrnehmung unterschiedlicher Perspektiven zu stimulieren. Mit dem Ziel, die eigene Position zu hinterfragen und von einander zu lernen. Ein Bespiel: 

Unternehmen

Die Werte, nach denen ein klassisches Unternehmen in einer „Top - Down“ Organisationsstruktur seine Mitarbeiter für bisherige Aufgabenstellungen ausgesucht hat, sind vorwiegend folgende: Fachliche Kompetenz, Professionalität, Zuverlässigkeit, Beständigkeit, Engagement, Teamfähigkeit, Steuerbarkeit etc.
Auf dem Bildungsweg zur Erlangung dieser Fähigkeiten bleiben jedoch viele, neuerdings notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen  zur Erlangung von Agilität wie z.B. Kreativität, Spieltrieb, Fehlerkultur, vernetztes Denken, Flexibilität oder ganzheitliches Denken uvm. auf der Strecke.

Der Weg zum Agilen Unternehmen, auf dem Weg zu neuen Organisationsstrukturen, Unternehmenskulturen wie z.B. New Work ist in gemeinhin bekannt und wird derzeit mit großem Fleiß allerorts bearbeitet. An die Befähigung der Mitarbeiter, die diesen Wandel verinnerlichen und tragen müssen, wird dabei leider selten gedacht.

Künstler
Ressourcen Knappheit, Multiperspektivität, unkonventionelle Herangehensweisen, eine Kultur des Machens, Spielens, Scheiterns, Lernens und Entwicklers sind für Kreative normal. Genauso wie die Auseinandersetzung mit der Sinnfrage, dem Hinterfragen bestehender Strukturen, den Wechselwirkungen von Extremen und der Notwendigkeit von Verbindung, Erdung und Leere.

Andererseits sind Künstler mit Themen, in anderen auch für Sie Bereichen wie Selbstvermarktung, Imagebuilding, Markenstrategie, Publik Relations, Teamwork, Administration oder Buchhaltung oft überfordert.

Sinnsucher
Darunter verstehe ich, Menschen die Ihr Leben auf die Suche nach dem Sinn ausgerichtet haben. Gemeint sind unter anderem religiöse Menschen, spirituelle Menschen aller Coleur. Für Sie ist das Streben nach einem höheren Zweck, einem Sinn jenseits des eigenen Bedürfnisses, Routine. Spirituelle Praxis, Rituale und Akzeptanz sind verinnerlichtes täglich Brot.

Bei der Verquickung mit den weltlichen Aufgaben, dem wirtschaftlichen Überleben oder der Integration anderer Lebensmodelle wird es dann etwas schwieriger.

Naturverbundene

Naturverbunde Menschen sind oft sehr geerdet. Sinnsuche und tägliche Arbeit stellt für diese Menschen keine Herausforderung mehr dar. Pragmatik, Bodenständigkeit im Bewusstsein selbst ein Lebewesen der Natur zu sein ist für Sie selbstverständlich.

(Technologische) Neuerungen,  Veränderung, speziell wenn Sie schnell eintreten, sehen sie eher als Bedrohung. Rogers würde  sie unter den „Nachzüglern“ verrorten.

 

Die Lösung liegt meiner Meinung nach in schubladenübergreifendem Lernen. Von-ein-ander und Mit-ein-ander.  Dazu müssen Vorurteile, durch gegenseitige Wertschätzung ersetzt werden. Anstelle von Ängste muß Neugier und Vertrauen.

 

Geht nicht? Doch!