Selbst.Wert.Gefühl.

Was ist ein gesundes Selbstwertgefühl?
Es gibt viele, viele Ansätze und Anworten auf die Fragen von Menschen die sich wohl viel besser auskennen als ich im Netz. Nur... meine gibt es halt noch nicht und für diejenigen, die diese Interessiert hab ich mich an einer kurzen Zusammenfassung abgearbeitet ;-)
Für mich ist ein gesundes Selbstwertgefühl eines, das das eigene Bild der eignen Liebenswürdigkeit gleich bewertet wie die das der Anderen über dieselbe. Wie soll das gehen?
Nun dazu muss man ganz vorne anfangen. Bei der Geburt. Oder besser die Zeit danach. Genau genommen die Bindung des Kindes an seine Bezugspersonen (meist Eltern). Werden alle Bedrüfnisse des Kindes gesehen, ernst genommen und so gut es geht befriedigt so er kennt das Kind ich selbst bin es wert , meine Gefühle (Bedürfnisse) ernst genommen werden. Und da wir Menschen viel durch nachahmung lernen, werden wir uns selbst als Erwachsene tendenziell behandeln wie wir als Kind von den anderen wurden.
Bedürfnisse die nicht befriedigt wurden Erzeugen ein Gefühl des Mangels. Dieses führt im Falle Unmöglichkeit der Befriedigung meistens zu Kompensationsversuchen. Um es an einem Beispiel auszudrücken: Kinder werden Weltweit durchschnittlich 2,5 Jahre gestillt. Genau durchschnittlich. In den westlichen Hemisphären sind wir aktuell durchschnittlich bei 2-6 Monaten. Ein Schelm wer an dieser Stelle an die vielen Silikonimplatate denkt. Und um mich gleich noch ein wenig unbeliebter zu machen gleich noch ein weiteres Beispiel: Das Bedürfnis der Geborgenheit wird beim Neuborenen wie beim Kleinkind durch das am Körper der Eltern Tragen gestillt. Dadurch entsteht unter anderem (Selbst-) Sicherheit, (Ur-)Vertrauen, Bindung. Nun, was passiert wohl mit den Kindern die von Beginn an immer im Kinderwagen liegen müssen? Genau. Die Wahrscheinlichkeit einer intensiven Bindung mit dem Kinderwagen und später dann mit dem Sportwagen liegt auf der Hand.
Sobald die Kinder selbst etwas produzieren können werden Sie von unserer Gesellschaft danach bewertet. Es beginnt mit dem Laufen mit ca. 1 Jahr, Kacka im Topf mit 2-3 J. , den gemalten Bildern dem Rechnen und Schreiben mit 4-5 J., dem Sport, Instrument und schließlich den Noten in der Schule. Alles wird benotet bzw. bewertet. Dabei wird die "objektive" Bewertung dritter immer über die Eigenwahrnehmung der Bewerten gestellt. Wen wundert es da wenn, das Gefühl für den eigenen Wert einzelnen selbst nicht mehr ernst genommen wird?
Oft folgt eine Abspaltung des Gefühls. Es wird verschüttet. Begraben. Verkümmert. Als logische Konsequenz wird in diesen Fällen der eigenen Selbstwert über die Bewertung anderer definiert. Unterbewusste Divergenzen werden dann kompensiert. Im Falle von zu geringen Selbstwertgefühl durch übermäßigem Stimulus unseres Belohnungszentrums im Gehirn (durch Konsum). Im in der gegenteiligen Ausprägung, bei übersteigertem Selbstwertgefühl, durch Sucht (Sucht = wortstamm Suchen) nach Macht und Anerkennung.
Auch das Gegenteil die überdimensionierte Selbstwertschätzung/Wahrnehmung und folglich die graduelle Abkoppelung der empatischen Resonanz mit anderen, führt zu einem ungesunden Selbstwertgefühl.
Ironischer Weise jedoch macht eine starke Abweichung von der eigenen Mitte im Bereich des Selbstwertgefühls die Einen extrem anfällig für Manipulationen. Meist der letzteren. Glücklich bzw. zufrieden sind meist beide nicht.
Ein gesunder Selbstwert definiert sich folglich, m.E. nach aus gleichen Teilen durch Selbst- Wertschätzung/Wahrnehmung und Fremd Wertschätzung/Wahrnehmung. Damit wäre der Kreis zu meiner Frage und Antwort Eingangs geschlossen.
Anmerkung:
Es sei hier abschließend erwähnt, dass es eine Utopie wäre zu glauben man würde die Mitte jemals erreichen. Eines ist jedoch sicher. Je mehr man sich derselben annähert desto ruhiger (das Pendeln zwischen Extremen wird weniger), desto kraftvoller (je weniger Kräfte für Kompensation verschwendet desto mehr Kraft für alles andere), desto selbstbewusster (der Annährungsprozess an die Mitte erfolgt mittels Achtsamkeit) und interessanter (Ausgeglichenheit wird im Allgemeinen als sehr Erstrebenswert empfunden) wirkt der Betretroffene.